Laute Motoren, harte Arbeit & Nationalstolz…

28 03 2011

… und das hier in Melbourne!
Die Formel 1 Saison 2011 hat begonnen.

Schon bereits am Donnerstag 24/3 waren erste Anzeichen zu hoeren. Einige wenige Formel 1 Autos wagten sich auf die Rennstrecke rund um Melbournes Albert Park und drehten ihre Runden. Bei jedem Motorengeraeusch wurde ich schon leicht aufgeregt blickte mit voller Vorfreude dem Wochenende entgegen.

Freitag 25/3 morgens auf der Arbeit in meinem kleinem Café auf der St. Kilda Road (gleich neben dem Albert Park):
Unser riesen TV gleich ueber der Kaffeemaschine zeigte an diesem Morgen nicht wie gewohnt das australische Fruehstuecksfernsehn, sondern lieferte Live Bilder vom freien Training mit Zeiten und Tendenzen. Ich war aus dem Haeuschen. Ganz stumm konnten wir den Fernseher laufen lassen, denn wir hatten Live Sounds der Autos! Unglaublich. Was die Business Maenner und Frauen in unserem riesen Buerogebaeude zur Weissglut trieb, machte mir nur mehr Freude und Spannung aufs Weekend. Gegen 11 Uhr ein aeusserst wichtiger Anruf fuer mich: Meine Agentur! Meine Jobs fuers Football Stadion wurden fuer Samstag und Sonntag gestrichen. – Bloed, denkter jetzt? Nooooooeeee!
Direkt flog die Bestaetigung per Sms hinein: “Hiermit besteatigen wir Sa + So ganztaegig Schichten auf dem Grand Prix Ground. Enjoy your weekend. O. “
Nun war ich nicht mehr zu halten. Statt einem ruhigen Wochenende mit Freunden war nun Arbeit angesagt.
Nach dem Café Job gings direkt zum Pferderennen. Eine Runde im Restarant gearbeiten. Dann nach Hause. Hannah hat mal wieder lecker Sushi “gekocht” und dann ab ins Bett. Dieses Wochenende soll dick werden.

Samstag 26/3 freies Training und Qualifying:
10 Uhr morgens- check in auf dem Formel 1 Gelaende. Man war ich aufgeregt!
Ab gings in die Uniform und voller Spannung erwartete ich meine Abteilung, wo ich wohl arbeiten sollte!
Nach Burgern braten im Football Station  wundert mich gar nichts mehr. Aber nein, auch keine Klo Frau wurde fuer den Samstag gesucht. Es ging nach Quantas. Hauptsponsor des A GP und ganz neu in diesem Jahr, ein ueber 500.000 Dollar teuers Luftzelt fuer alle VIP Quantas Mitglieder. Here we go!
Richtig chic, super Team und Supervisor und stressig ohne Ende und eine Spuckbreite von der Rennstrecke entfernt. Durch Leinwaende liess sich auch trotz Stress das Treiben auf dem Racing Course verfolgen. Nach Vettels super Zeiten in der ersten Trainingssession warteten wir gespannt auf das Qualifying. Zeit zum anfeuern blieb kaum, da das Zelt boomte. Doch durch die Lautsprecher liess sich raus hoeren, dass Vettel sich nicht nur fuer die Poleposition qualifizierte hatte, sondern auch den Streckenrekord von Michael Schumacher von 2004, gleich 2 mal toppte. Der Knaller. So langsam wurde es leere auf dem Racingcourse, die Fuesse schwerer und zufriedenem Gefuehl verabschiedete ich mich von meiner Crew, in der Hoffnung den naechsten Tag wieder dort arbeiten zu koennen und trottete erschoepft nach Hause.

Sonntag 27/3 – Renntag:
Muede!! Zu wenig Schlaf, zu viel Arbeit. Aber das Rennen laesst sich  nicht verschieben. Rein in die Uniform, Hannah zauberte Brekky und ab in die Tram. Mein Name war auf der Liste zunaechst nicht zu finden. Ohoh ! Egal, kurze Hand wurde mal wieder alles von der Agentur umgeschmissen und ab gings zum Check In. Meine Abteilung war nicht wie erhofft Quantas sondern “PC12” ! Aha. Das sagte mir natuerlich einiges. Zum Glueck hat mich ein anderes Maedel der Agentur zu meinem Arbeitsplatz gefuehrt. Anderenfalls waere ich komplett verloren gegangen auf diesem riesigen Gelaende. Wir liefen und liefen, schon weit vorbei an dem Quantas Zelt und ich hatte die Hoffnung schon komplett aufgegeben auch nur annaehernd an der Rennstrecke arbeiten zu duerfen. Doch ploetzlich erreichten wir einen riesen Container mit lauter Restaurants, der sich auf der anderen Seite der Strecke befand. PC, soviel fand ich raus, steht fuer “private corporate” und mein PC hiess in diesem Fall “Vodafone Mercedes”. J
Die VIP Lounge/Bar alle Mercedes Sponsoren und wichtiger Leute war mein Arbeitsplatz fuer heute. Die Bar befand sich direkt ueber der Boxengasse an der Rennstrecke von Mercedes, mit Ferrari nebenan und darauf folgte Red Bull. WOW! Ich war sprachlos. Zwischendurch konnte ich es nicht lassen und musste das Treiben in der Boxengasse beobachten, wie sich zum Beispiel Nick Heidfeld die Umgebung ansah und und und. Als der ploetzlich ein Moderator auf der “Buehne” unserer Bar stand und Lewis Hamilton ankuendigte, viel ich fast aus meinen Schuhen. Da kam er ganz cool reingelaufen mit Sonnenbrille und quatschte ein paar Woertchen, bevor er sich in sein Auto schmiss. Lange Stunden Arbeit standen vor mir, bevor das eigentliche Rennen begonn. Meine Freude teilte ich so ziemlich mit mir allein, da sich hier irgendwie niemand fuer F1 interessierte. Als mich mein Supervisor zwischendurch fragte, ob alles okay sei und ich ihn wissen liess, dass ich mich tierisch auf das Race freue, bemerkte ich nur verwunderte Blicke. Und auch alle anderen Servicekraefte konnten die Begeisterung nicht mit mir teilen. Mir war es wurscht. Schliesslich wurde ich nach ganzen 8 Stunden Arbeit in meine 30 minuetige Pause geschickt. Puenktlich  um 16:55 Uhr.
Damit konnte ich die Start live auf der Dachterasse verfolgen. Meine Ohren flogen bald weg!!
Tolles Rennen, super Vettel, aber ich war K.O. Dennoch liess sich meine Freude ueber Vettels Sieg nicht verbergen. Und als schlisslich die deutsche Nationalhymne bei der Siegerehrung ertoente und ich lauthalts an der Bar mitsung, musste ich doch feststellen, dass ich mich am anderen Ende der Welt, wo ich mich pudelwohl fuehle, mein Herz fuer Deutschland ganz schoen hochschlaegt. Und natuerlich fuer den lieben Vettel. J
Eine lange Woche und ein umso anstrengenderes Wochenende gingen zu Ende.
Ich war/ bin stolz wie Oscar bei so einem riesem Event live und auch hinter den Kulissen in Melbourne!! dabei gewesen zu sein und bin nun ein noch groesserer F1 Fan als ich vorher schon war.

Fuer alle die sich fragen, ob die Hannah an diesem Wochenende nur gefaulenzt hat. Nein, natuerlich nicht.
Sie hat brav in ihrem Full time Job gearbeitet, meine verrueckten Sms beantwortet, fuer Dinner gesorgt und sich all die F1 Geschichte/ Analysen / Emotionen/ Heiratsplaene von mir angehoert. Danke Schatz. Haha.

Es berichtete live fuer Sie, Alessa aus Melbourne. =)

Einige Bilder folgen die Tage.

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Heimatbesuch & Great Ocean Road

15 03 2011

Und wie die Zeit vergeht…

Gerade erst in unser eigenes kleines Reich eingezogen und neue Jobs gestartet, rennt die Zeit!
Von Montags bis Samstags stehen alle Zeichen auf arbeiten. Geld verdienen, sparen und spenden!

Anders als in Mission Beach bietet Melbourne tolle Moeglichkeiten sein hart verdientes Geld auch wieder auszugeben. Nach der Arbeit ein paar Drinks auf der Dachterasse mit Ausblick ueber ganz Melbourne, ein kurzer Shopping Besuch in einem der tausend Einkaufzentren oder ein Kaffee in unserem Liebliongskaffee Place. Aber dafuer arbeiten wir ja auch!

Vor zwei Wochen hatte sich langersehnter Besuch aus der Heimat angekuendigt ! Alessas Mama und Claudi wagten den weiten Weg bis nach Australien um uns zu besuchen und um Melbourne zu erkunden bzw. Australien und den australischen Lebensstil lieben zu lernen. Mit im Gepaeck waren neben den besten Gruessen von “zu Hause” viele Ueberraschuungen. Voller Spannung nahmen wir riesige Ueberraschungstueten mit Kometikartikeln, Suessigkeiten, Maggi Spaghetti Bolognese Sosse, Milka Schokolade, Seifenblasen, Klamotten und und und entgegen. Briefe und Presente von einfach unglaublich verrueckten Freunden und Familie, die wieder die ein oder andere Traene haben kullern lassen!!

DANKE !!! Es tat sehr gut nach mittlerweise 7 Monaten, ein kleines Stueck Heimat in den Haenden zu halten. Ist doch was anderes als ne Email oder ein Skypegespraech! Vielen lieben Dank. Wir haben uns unendlich gefreut.

Mit Mama Elke und Claudi wurde alles erkundet was die Zeit hergab. Alle kulturellen Highlights, Lunch und Dinner Plaetze rund um die City, sowie das Nachtleben Melbournes.
Ein Auto wurde gemietet um die beruehmte Great Ocean Road – eine Strasse von ueber 250 km entlang Melbournes Kueste – zu bestreiten.
Es war unglaublich schoen. Tolle Straende, Surfstraende, Berg – und Talfahrten, 12 Aposteln, Wasserfaelle und und und. Australiens vielfaeltige Natur!
Uberzeugt euch selbst von den Fotos!

Und auch die 2 Wochen Heimatsbesuch vergingen wie im Flug. Zum Glueck war der Abschied hier aus Melbourne nicht so schwer, wie der aus Deutschland. Denn mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass es bereits in 5 Monaten wieder nach Hause geht! Verreuckt!

Nun geniessen wir aber noch die restliche Zeit hier in Melbourne, versuchen ein wenig Geld zu sparen, bis es dann in knapp 2 Monate auf die grosse Weiterreise geht!

Wir freuen uns!

Hannalessa 🙂